Neue Wege der Interpretationskunst

Walter Vox - Neue Wege der Interpretationskunst
Walter Vox wurde 1910 in Wuppertal geboren, studierte Gesang und Klavier.
Er arbeitete als Orchesterleiter an der Freien Waldorfschule Berlin-Dahlem bis zur Schließung der
Schule im Dritten Reich.
Im Weltkrieg war er als Soldat in Frankreich, hatte verbotener Weise (!) immer ein Exemplar von
Rudolf Steiners Philosophie der Freiheit im Tornister, zog nach dem Krieg mit seiner Frau Liesel
Vox an den Bodensee, wo er über Jahrzehnte in Überlingen als Pianist und Klavierlehrer arbeitete.
Hier durfte ich seinen hervorragenden Klavierunterricht als ganz "normaler" Klavierschüler
genießen. Dieser war nach außen völlig klassisch, konventionell gehalten. Von Anthroposophie
erfuhr man gar nichts. Dennoch gab es vielerlei Lebens-Anregungen in jeder Hinsicht.
Den interessierten Schülern vermittelte er jedoch auch die Hintergründe seines eigenen
musikalischen Ansatzes. Die Besonderheit des "Vox-Anschlages" einer generationenübergreifenden
Schülerschaft machte ihn gewissermaßen zum Geheimtipp.
Im Alter von 92 Jahren starb er 2002 in Überlingen.
Selbst ein absoluter Individualist, aber voller Weltinteresse, hinterließ er keine Gemeinschaft,
welche seine Arbeiten weiterpflegen könnte, sondern lediglich Individualisten, welche in ihren
jeweiligen Lebensgebieten seine Anregungen und vermittelten Fähigkeiten anwenden und
weiterentwickeln.
Als ein solcher Individualist veranstaltete ich im Jahre 2009 ein Vortragskonzert In memoriam
Walter Vox , um sieben Jahre nach seinem Tode und im Vorblick auf seinen hundertsten Geburtstag
am 23. Feb. 2010 etwas die Erinnerung an ihn wieder wachzurufen.
Dieser Erinnerung und dem Aufgreifen seiner musikalischen Anliegen sollen diese Beiträge dienen
und ich bin dankbar für jede Ergänzung aus dem weit gestreuten Vox-Freundeskreis!
Im Folgenden sollen wenigstens ansatzweise einige Richtungen der "Neuen Wege der
Interpretationskunst" angedeutet werden.

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